Der erste Workshop zu “Semantic Generative Agents on the Web” ist Teil der ESWC-Konferenz in Portoroz, Slowenien. In diesem Zusammenhang können Paper eingereicht werden. Wichtig dabei: Die Einreichung eines Papers setzt die Konferenzteilnahme von mindestens einem/einer Autor*in voraus.
Vor einem Viertel-Jahrhundert beschrieb Berners-Lee seine Vision eines semantischen Webs wie folgt:
„Ich träume von einem Netz, in dem (Computer) in der Lage sind all Daten im Netz zu analysieren – Content, Links, Transaktionen zwischen Menschen und Computern. Ein „semantisches Netz“, was das ermöglichen würde, muss noch entstehen. Doch wenn es das tut, werden tagtägliche Abläufe im Handel, Bürokratie und Alltag von Maschinen im Austausch mit anderen Maschinen erledigt werden. Die „intelligent Agents“, von denen Menschen seit Jahren geträumt haben, wird es endlich geben.“
Large Language Models (LLM) scheinen solche „intelligenten Agenten“ zu sein. In Bezug auf das Internet sind sie in der Lage, Daten im Web zu analysieren, einschließlich der Kommunikation zwischen Menschen und Computern, und sie können sowohl mit anderen Maschinen als auch mit Menschen sprechen.
Ursprünglich sollten solche Agenten auf symbolischen Wissensrepräsentationen, deduktiven Argumentations-Fähigkeiten und symbolischen Agentenkommunikationssprachen basieren. Im Gegensatz dazu, erreichen LLMS diese Fähigkeiten auf Basis einer maschinell erlernten Wissensrepräsentation aus textuellen Webdaten.
Um die LLM-Entwicklung ist ein großer Markt entstanden, es gibt aber auch Limitationen, die bei originalen semantischen Webtechnologien noch nicht vorhanden waren: Ihr Verhalten ist nicht garantiert korrekt, kontrollierbar und verständlich. Außerdem, sind sie rechnerisch ineffizient können nicht alle Aufgaben zufriedenstellend ausführen. Wenn das wichtig wird, könnten traditionell semantische Webtechnologien eine bessere Wahl sein.
Dieser Workshop konzentriert sich auf Anwendungen und Technologien, die die Vorteile beider Welten vereinen. Wir bitten insbesondere um Einreichungen mit einem der folgenden Merkmale:
- Darstellung von „Agent knowledge“: Repräsentationen von Zuständen oder Erinnerungen der Agenten, die aus Webdaten gelernt wurden und die interpretierbar und analysierbar sind.
- Schlussfolgernde Fähigkeiten: Flexibles und menschenähnliches Agentenverhalten, das dennoch kontrollierbar und interpretierbar ist.
- Kommunikation: Die Flexibilität und Ausdruckskraft der natürlichen Sprache, aber auch verständliche Interaktionen in einer formalen und interpretierbaren Sprache.
Dieser Workshop befasst sich insbesondere, aber nicht ausschließlich, mit der Erforschung sozialer Interaktionen zwischen beliebigen Kombinationen von Agenten und/oder Menschen im Internet, einschließlich der Strukturen und Plattformen, die solche Interaktionen ermöglichen und beeinflusse:
- Interpretierbare Agenten zur Simulation von (nicht-rationalem) menschlichem Verhalten
- Agenten im (sozialen) Web zur Analyse von kommunikativem Verhalten
- Plattformen zur Simulation und Erforschung von Agentenkommunikation und Plattformmechanik
- Rekursive KI-Agenten für höhere Aufgabenkomplexität, Adaptivität und Autonomie
Wir sind offen für eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze, die nicht nur die Präsentation neuer Technologien,
sondern auch Fallstudien und Anwendungen aktueller Technologien umfassen.
Interdisziplinarität
Wir begrüßen Einreichungen mit unterschiedlichem Hintergrund. Insbesondere begrüßen wir Forscher aus verschiedenen Disziplinen:
Semantische Technologien und künstliche Intelligenz, die neue technologische Entwicklungen in den Bereichen neurosymbolische KI, generative Agenten, Web Science und Multiagentensysteme vorschlagen und diskutieren.
- Computational Social Sciences, Computational Communication Science, Digital Media Studies und verwandte Bereiche, die solche Technologien zur Erforschung des menschlichen Kommunikationsverhaltens in sozialen Netzwerken und des Einflusses von Plattformmechanismen und Bots auf den Online-Diskurs, die Meinungsbildung und das (Online-)Verhalten einsetzen.
- Marketing, Kund*innenservice und verwandte Bereiche, die (Einflüsse auf) das Verbraucher*innenverhalten durch automatisiertes Kund*innenbeziehungsmanagement untersuchen.
Einreichungen
Der vorgeschlagene Workshop ist ausdrücklich offen für den Austausch von Ideen aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Formaten. Dies spiegelt sich auch in der Art der Beiträge wider, die wir annehmen (siehe unten). Daher wird der Workshop aus mehreren Elementen bestehen, die am besten in einen ganztägigen Workshop passen würden:
- Paper-Präsentationen und Poster-Session
- Geladene Vorträge
- Demo-Session für Agent-Simulationsplattformen und Interaktionsschnittstellen
Wir bemühen uns um eine Mischung aus diesen verschiedenen Arten von Vorträgen und wollen besonders viel Zeit für Diskussion und Interaktion einplanen.
- Umfassende Arbeiten (bis zu 12 Seiten einschließlich Referenzen): enthalten Originalarbeiten.
- Kurzbeiträge (bis zu 6 Seiten einschließlich Referenzen): enthalten laufende Originalforschung.
- Demo-, Daten- und Positionspapiere (bis zu 10 Seiten einschließlich Referenzen): Wir begrüßen ausdrücklich Beiträge, die über das traditionelle Paper hinausgehen und sich auf andere Aspekte als empirische Ergebnisse konzentrieren. Insbesondere begrüßen wir Demopapiere, die Beschreibungen von Prototypen, Demos oder Softwaresystemen enthalten; Datenpapiere, die Beschreibungen von Ressourcen mit Bezug zu den Workshop-Themen enthalten, wie z.B. Datensätze, Wissensgraphen, Corpora, Annotationsprotokolle, usw.; und Positionspapiere, die Visionen oder Forschungsrichtungen diskutieren. Diese können in Form von vollständigen oder kurzen Papieren eingereicht werden.
Die Beiträge müssen in englischer Sprache verfasst sein und der Vorlage (siehe unten) entsprechen. Die Beiträge sollten als PDF-Dateien bei OpenReview eingereicht werden. Der Begutachtungsprozess ist single-blind. Bitte beachten Sie, dass für die Präsentation der Arbeit mindestens ein*e Autor*in pro Beitrag registriert sein und am Workshop teilnehmen muss. Die ESWC ist eine vollständige Präsenzveranstaltung.
Nach der Konferenz beabsichtigen wir die Veröffentlichung des Tagungsbandes bei CEUR-WS. Wir akzeptieren daher nur Einreichungen, die den neuen CEUR-ART Stil verwenden. Eine Overleaf-Vorlage und eine komprimierte LaTeX-Vorlage sind verfügbar. Alternativ dazu enthält die zip-Datei auch docx- und odt-Varianten des CEUR-ART-Stils. Wir akzeptieren nur PDF-Dateien, die diese Vorlagen verwenden.
Der Zeitplan für Workshop-Papiere ist wie folgt:
- Einreichungsfrist: 6. März 2025
- Benachrichtigung: 3. April 2025
- Camera-ready Version: 17. April 2025