Die HoP-Conference Resiliente Demokratie in Krisenzeiten am 15.09.2023 war ein voller Erfolg für das HoP-Team und das FZI.
In ihrem spannenden Impulsvortrag gab Eva Roth von der Robert Bosch Stiftung zunächst einen Einblick in die Arbeit und Förderanstätze der Stiftung zum Thema Demokratie. Dabei betonte sie die hohe Relevanz einer Beschäftigung mit diesem Thema aufgrund der sinkenden Vertrauenswerte in demokratische Strukturen. Mit einem Fokus auf die Zielgruppe der berufstätigen Erwachsenen ist das Ziel der geförderten Projekte die Demokratiekompetenzen und die Beteiligung zu stärken. Eine Rückmeldung eines Teilnehmers dazu war: “Es war spannend einen Einblick in die Arbeit der Robert Bosch Stiftung zu bekommen. Und etwas über den Zustand der Demokratie auf der Welt zu erfahren. Nur 13 % der Menschen leben weltweit in Demokratien. Das ist wirklich gering.”
Nach diesem thematischen Einstieg haben Jonas Fegert und Anna Soßdorf jeweils einen Impuls zu den Themen “Digitale Beteiligung in der Stadt” und “Mit Bürger*innen forschen” gegeben. Anknüpfend an diese Vorträge konnten die Konferenzteilnehmer*innen nach einem Mittagsnetworking in Workshops weiter zu den beiden Thema diskutieren. Mit Jonas Fegert haben die Teilnehmenden Ideen für ein fiktives Beteiligungsverfahren zur Neugestaltung des Kronenplatzes entwickelt und diskutiert. Im Workshop von Anna Soßdorf ging es um die Erarbeitung von Ideen zur Motivation von Bürger*innen für eine Teilnahme an Citizen Science Projekten. Eine Rückmeldung eines Teilnehmers dazu war: “Ich habe mich erstmalig mit Citizen Science beschäftigt und merke, wie es in mir arbeitet. Und welche Vorbehalte ich als Wissenschaftler habe. Das zu hinterfragen war heute sehr wertvoll.”
Auch die abendliche Podiumsdiskussion hat das HoP-Team und die Teilnehmenden vor Ort begeistert. Zum Thema Herausforderungen digitaler Demokratie hat zunächst Jan Wiesenberger in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, wie wichtig die Verknüpfung von Technologie und Demokratie für das FZI und für das HoP ist. Vor dem gesellschaftlichen Hintergrund einer kriselnden Demokratie und erodierenden sozialen Zusammenhängen ist es bedeutsam, das Wissenschaft und Forschung an den gesellschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen, die sich mit dem technologischen Wandel herausbilden, dran bleiben.
Besonderes Highlight des Abends war der kurze, englischsprachige Impuls von Heidi Ramsay (Public Diplomacy Chief der USA), die auf die Herausforderungen und Lösungsansätze im Zusammenhang mit Gefahren für die Demokratie aus der Perspektive der USA einging. Sie betonte, dass es für die Lösung der global stattfindenden Bedrohungslagen zwingend einen Technological Leadership sowie einen Active Citizenship benötige und die westlichen Demokratien sich hierbei wertebasiert zusammenschließen sollten, um bessere Rahmenbedingungen für Technologien zu verankern.
Das anschließende Podium mit Prof. Dr. Michael Mäs, Sarah Händel und Jonas Fegert diskutierte im Anschluss unter der Moderation von Dr. Anna Soßdorf zu verschiedenen weitere Fragestellungen. Dabei wurde vor allem sehr kontrovers über Bürger*innenräte sowohl auf dem Podium, als auch im Gespräch mit dem Publikum debattiert. Es ging dabei um Fragen wie: Wie machtvoll ist ein solches Gremium? Erhalten wir damit wirklich ein repräsentatives Abbild von Deutschland? Oder reicht Diversität anstatt Repräsentativität aus? Mehr Konsens gab es darüber, dass die Digitalisierung von Verwaltung unbedingt angegangen werden muss, um die Bürger*innen nicht zu verlieren. Dabei haben die Podiumsgäste überlegt, wie wir von anderen Ländern, die hierbei Vorbilder sind, lernen können. Außerdem ging es auch um die Frage, an welchen Stellen es Veränderungen bedarf, wer diese anstoßen kann und wo dafür Ressourcen bestehen. Einig waren sich die Gäste ebenso darüber, dass es weiterhin von großer Bedeutung sein wird Themen wir KI, Desinformationen und Polarisierung als relevante Forschungsfelder ernst zu nehmen.
Wir danken unseren Kooperationspartnern, der Triangel, sehr für die Unterstützung und einen tollen Tag und freuen uns weitere gemeinsame Projekte.