Im Rahmen des Projekts „Tech for Democracy German Israeli Research Initiative on Digital Democracy“ verbrachte Dr. Jonas Fegert, Leiter des House of Participation, zwei Wochen in Israel, um die Zusammenarbeit im entstehenden interdisziplinären Netzwerk mit israelischen Wissenschaftler*innen weiter auszubauen, gemeinsame Forschungsperspektiven zu entwickeln und die Rolle von Wissenschaft im Kontext digitaler Demokratie zu reflektieren. Im Mittelpunkt standen Gespräche mit Forschenden auf dem Gebiet der Kommunikationswissenschaft, Informatik, Philosophie und Rechtswissenschaft.
Gemeinsam mit Anat Ben David von der Open University of Israel wurden Fragen zu Desinformation, digitalem Holocaust-Gedenken, und dem Einfluss digitaler Technologien auf Wahlen diskutiert. Denisa Kera von der Bar Ilan University brachte philosophische Perspektiven zu den ethischen Herausforderungen Künstlicher Intelligenz ein. Tom Divon von der Hebrew University of Jerusalem betonte mit Blick auf soziale Medien, insbesondere TikTok, die Bedeutung algorithmischer Fairness für politische Teilhabe und Meinungsvielfalt. Weitere Impulse lieferten Karine Nahon, Professorin und Dekanin an der Reichman University, aus der Forschung zu Machtstrukturen in digitalen Netzwerken, sowie Nir Grinberg von der Ben Gurion University of the Negev, der zeigte, wie Data Science Methoden zur Stärkung von Transparenz und zur Bekämpfung von Informationsmanipulation beitragen können. Auch rechtliche Fragestellungen waren Teil des Austauschs. Gespräche mit Michael Birnhack von der Tel Aviv University und Niva Elkin Koren unterstrichen die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit zwischen Rechtswissenschaft und Informatik, insbesondere im Spannungsfeld von Meinungsfreiheit, Datenschutz und demokratischer Kontrolle. Gal Yavetz von der Bar Ilan University ergänzte diesen Blick um Forschung zu politischer Mobilisierung und staatlicher Kommunikation in sozialen Medien.
Ergänzend zum wissenschaftlichen Austausch führte Dr. Jonas Fegert Gespräche mit Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Medien. Dazu zählten unter anderem ein Austausch mit Steffen Seibert, dem deutschen Botschafter in Israel, sowie Gespräche mit Hila Elroy von der Max Planck Gesellschaft Israel und mit den Journalisten Yishai Halper und Omer Benjakob von der Tageszeitung Haaretz.
Die gewonnenen Impulse fließen in die weitere Arbeit des Projekts ein und werden beim deutsch-israelischen Workshop in Berlin und Karlsruhe im Juli vertieft.