ReKoNet - Datenbasierte Regelung kollaborativer Wertschöpfungsnetzwerke mittels geschützter Transparenz.
Projektlaufzeit: 01.10.2018 – 31.03.2022.
Was?
Ziel des Verbundprojektes ReKoNeT ist es, Unternehmen eines Netzwerks – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – zu befähigen, sodass eine Transformation von lokal agierenden Akteur*innen in verteilte sozio-technische Systeme gelingen kann. Dazu soll ein höheres Kollaborationsniveau als bislang erreicht werden, das durch eine ganzheitliche Betrachtung der Prozesse aller Akteur*innen zu einer höheren Gesamtleistung des Wertschöpfungsnetzwerks (WSN) führt. Zum einen werden hierfür konkrete Handlungsempfehlungen für die Kollaboration aus datengetriebenen System- und White-Box-Modellen abgeleitet. Diese datengetriebenen Modelle werden idealtypisch und unter Berücksichtigung des Standes der Technik erzeugt. Zum anderen wird eine Referenzarchitektur für den Datenaustausch unter sicherheitstechnischen Aspekten entwickelt. Diese wird als offener Standard für die Umsetzung digitalisierter Kollaboration unter Berücksichtigung der Entwicklungen von Industrie 4.0 konzipiert.
Warum?
Wertschöpfung findet heutzutage in Netzwerken statt. Aktuell sind diese oft isoliert und verschlossen, statt kollaborativ und transparent. Langfristig resultieren daraus Wettbewerbsnachteile, da Wettbewerb nicht nur zwischen einzelnen Unternehmen, sondern auch zwischen konkurrierenden WSN stattfindet. WSN sind einer hohen Dynamik und disruptiven Veränderungen ausgesetzt. Deshalb sind flexible Reaktionen aller Partner*innen notwendig: Nur, wenn sie gemeinsam als Verbund (re-)agieren, können Wettbewerbsvorteile geschaffen und die Herausforderungen der sogenannten VUCA-World gemeistert werden. VUCA steht dabei für volatility (Volatilität), uncertainty (Unsicherheit), complexity (Komplexität) und ambiguity (Mehrdeutigkeit). Die horizontale Vernetzung von Auftraggebenden und -nehmenden in einen kollaborativen Wertschöpfungsprozess wird zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor.
Wie?
Die Vorgehensweise beruht auf einer ganzheitlichen und interdisziplinären Betrachtung aller beteiligten Partner*innen und ihrer Geschäftsprozesse. Dadurch können die komplexen Prozesse und Akteur*innen als verteilte sozio-technische Systeme modelliert und aus dem Modell allgemeingültige Leitlinien für eine organisatorische und informationstechnische Umsetzung der Kollaboration abgeleitet werden. Hier sei besonders die IT-Referenzarchitektur für die sichere Kommunikation mittels Cloud-Plattformen hervorgehoben, auf welche automatisierte Verhandlungsmechanismen und kollaborationsfördernde Geschäftsmodelle aufbauen. Bei der gesamten Umsetzung wird zudem besonderes Augenmerk auf offene, KMU-geeignete Standards gelegt, um einen breiten Wirtschaftstransfer zu ermöglichen.
Projektwebsite: ReKoNet (kit.edu)
Ansprechpartner: Wolfang Badewitz
Publikationen:
Erfolgreiche Kollaboration in Produktionsnetzwerken – fair, sicher, vernetzt
Lanza, G, Weinhardt, C, Silbernagel, R, Stamer, F, 2022, doi: 10.5445/IR/1000143395
Recommender Systems for Capability Matchmaking
W. Badewitz, F. Stamer, J. Linzbach, D. Dann, C. Weinhardt and S. Lichtenberger, “Recommender Systems for Capability Matchmaking,” 2021 IEEE 23rd Conference on Business Informatics (CBI), 2021, pp. 87-96, doi: 10.1109/CBI52690.2021.10059.
The Data Provision Game: Researching Revenue Sharing in Collaborative Data Networks
W. Badewitz, S. Kloker and C. Weinhardt, “The Data Provision Game: Researching Revenue Sharing in Collaborative Data Networks,” 2020 IEEE 22nd Conference on Business Informatics (CBI), 2020, pp. 191-200, doi: 10.1109/CBI49978.2020.00028.