Vom 11. bis 14. Mai 2025 fand in Wien das Citizen Lab „Free Speech or Free for All? Tackling Hate, Misinformation and Polarisation in the Age of AI and Tech Oligarchs“ statt. Die Veranstaltung wurde von DialoguePerspectives in Kooperation mit TWON – Twin of Online Social Networks durchgeführt und brachte Forschende, zivilgesellschaftliche Akteur*innen, Vertreter*innen religiöser Gemeinschaften sowie Expert*innen aus Politik und Technologie zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, die Auswirkungen digitaler Plattformen auf demokratische Diskurse zu analysieren und gemeinsam Strategien für verantwortungsvoll gestaltete Online-Räume zu entwickeln.
Zu Beginn wurde die Rolle sozialer Netzwerke in demokratischen Gesellschaften reflektiert. Dabei zeigte sich, dass algorithmische Rankings, veränderte Plattformökonomien und der zunehmende Einsatz von KI die Dynamiken von Sichtbarkeit, Konflikt und Polarisierung erheblich beeinflussten. Dr. Jonas Fegert, Leiter des House of Participation, betonte, dass sich demokratische Rückschritte nicht losgelöst von den Funktionsweisen digitaler Plattformen betrachten lassen.
Im Rahmen des Citizen Labs fanden mehrere Panels und Workshops statt. In einem ersten Panel diskutierten Achim Rettinger, Benjamin Fischer, Judith Peterka, Natascha Strobl und Sebastian Heidebrecht Fragen der Plattformregulierung und digitale Governance-Modelle zur Stärkung demokratischer Standards. Ein weiteres Panel widmete sich den Herausforderungen von Hate Speech und Desinformation in sozialen Netzwerken. Beiträge von Rosa Jellinek, Stefania Manca, Selin Aydin und Alina Bricman brachten hierzu wissenschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven ein. Beide Panels wurden von Dr. Jonas Fegert moderiert.
Darüber hinaus umfasste das Programm interaktive Workshops, in denen die Teilnehmenden Mechanismen von Content Moderation, algorithmischer Empfehlungssysteme und digitaler Polarisierung untersuchten und gemeinsam Lösungsansätze entwickelten. Diskutiert wurden unter anderem Formen demokratischer Kontrolle digitaler Plattformen, Möglichkeiten der Nutzer*innenbeteiligung sowie Potenziale digitaler Werkzeuge zur Stärkung kritischer Medienkompetenz. Zudem wurde thematisiert, wie digitale Räume durch Bildung, Erinnerungskultur und Storytelling inklusiver gestaltet werden können.